Methan entsteht in den Vormägen (Pansen, Netz- und Blättermagen) der Rinder bei der Verdauung von groben Futterstoffen (vor allem von Cellulose und Lignin), durch Bakterien, Kleinstlebewesen und Pilze. Durch die Tätigkeit der Mikroorganismen entsteht Wasserstoff (H2), der an Kohlendioxid (CO2) angelagert wird. So entsteht Methan, das überwiegend durch Rülpsen in die Umwelt abgegeben wird. Ein Hausrind stößt täglich etwa 150 bis 250 Liter Methan aus.
Fazit: Methan lässt sich als Produkt des biologischen Prozesses der Verdauung von Wiederkäuern nicht wegdiskutieren. Will man jedoch die Klimarelevanz beurteilen, muss das ganze System betrachtet werden.
Der biologisch-chemische Vorgang der Methanerzeugung lässt sich nicht „abschalten“ oder nennenswert, z.B. durch Fütterung, beeinflussen. Wenn man allein den Ausstoß an Klimagasen betrachtet, ist damit eine Kuh genauso klimaschädlich wie ein Kleinwagen. Diese Rechnung ist aber nicht korrekt, da sie nicht vollständig ist. In den Grünlandböden, auf denen das Futter für die Tiere wächst, wird klimafreundlich sehr viel Kohlenstoffdioxid gespeichert. Dem gegenüber fallen bei der Erzeugung der Materialien für ein Auto (z.B. Stahl), der Herstellung der Bauteile und beim Zusammenbau selbst sehr viele Klimagase zusätzlich an.
Böden spielen bei der Speicherung von Kohlenstoffdioxid eine wichtige Rolle. Insgesamt schätzt man, dass weltweit rund 2.100 Milliarden Tonnen davon in den Böden gebunden sind – eine gigantische Zahl. Aber die Menge, die gespeichert werden kann hängt vor allem von der Nutzung ab, also von dem, was oberhalb der Erdoberfläche geschieht. Schätze: Welche Mengen an Kohlenstoffdioxid sind weltweit in folgenden Böden gespeichert?
Klimaschutz spielt nicht nur auf dem Bauernhof eine wichtige Rolle. Auch auf dem Weg der Milch bis zu deinem Kühlschrank können viele Menschen dazu beitragen, etwas für das Klima zu tun.